Dienstag, 19. Januar 2016

Hundesport Obedience – was ist das?








Die meisten Hundebesitzer schauen mich wie ein lebendes Fragezeichen an, wenn ich auf ihre Frage, welchen Sport wir den betreiben, „Obedience“ antworte. 
Eine Handvoll schiebt dann noch ein fragendes :“häääää?“ hinterher…..





Mein Sprachfehler war schuld

 


Ich muss zugeben, ich selber bin zu diesem (Hunde)Sport auch nur durch meinen Sprachfehler gekommen; ich kann so schlecht „nein“ sagen. Zudem bin ich auch noch ein sehr neugieriger Mensch.


Ende September 2012 wurde mir von der damaligen Vereinsvorsitzenden des Burger Hundesportvereins das Basis Seminar Obedience mit Sabine Witfeld empfohlen. Ich sollte mir schnell den letzten Zuschauerplatz sichern, um die mehrfache Weltmeisterschaftsteilnehmerin und Bayrische Meisterin des Obedience live zu erleben.


Das Seminargeld fand schnell den Weg aus meinem Portmonee in die Vereinskasse. Meine Englischkenntnisse reichten noch dazu aus Obedience mit „Unterordnung“ zu übersetzen. Schließlich stand ich vor der Aufgabe, mein drittes Rottimädel zu erziehen, welches zu dem Zeitpunkt grade mal 11 Wochen alt, aber schon sehr aktiv war.


Zuhause habe ich dann erstmal das Internet durchforstet, was ich mir den nun genau unter Obedience vorzustellen hätte.




Erst die Theorie und dann kam das Entsetzen

 


Obedience ist keine neue Modeerscheinung im Hundesport, sondern wird in England und den skandinavischen Ländern schon mehrere Jahrzehnte ausgeübt.


Wörtlich übersetzt bedeutet Obedience Gehorsam, Fügsamkeit oder auch Gefügigkeit.


Bei Obedience Prüfungen wird das kooperative Verhalten des Hundes überprüft und die schnelle sowie möglichst perfekte Ausführung der gestellten Aufgaben bewertet.


Bei dieser Sportart gibt es unterschiedliche Leistungsstufen; Beginner, Klasse 1, Klasse 2 und Klasse 3, wobei die Anforderungen an das Mensch/Hund Team kontinuierlich steigen.


Bei den Beginnern liegt das Hauptaugenmerk auf die Verträglichkeit mit Artgenossen bei der sogenannten Gruppenarbeit. Hierbei sind mindestens drei Teams auf dem Platz, maximal sieben Teams.


Des weiteren wird beim Obedience auf  die präzisen Beherrschung der Gehorsamsübungen Bei-Fuß-Gehen, Apportieren, Abrufen, Vorrausschicken (senden in ein Quadrat), Sprung über eine Hürde, Bleib-Übungen und Sitz, Platz, Steh aus der Bewegung geachtet. 
Dazu gehört auch die Distanzkontrolle, bei der der Hund in einer großen Entfernung zum Hundeführer Positionswechsel (Sitz, Platz und Steh) auf der Stelle ausführen muss.


Ab Klasse 2 kommen Geruchsidentifikation (der Hund muss aus sechs bis acht kleinen Hölzern das Holz rausfinden und zum Hundeführer bringen, welches dieser vorher berührt hatte), Richtungsapport und das schicken zu einer Halbkugel (Pylonen) hinzu.

 Shila mit ihrer ersten Obi-Grundausstattung



Nach der Theorie schaute ich mir dann Prüfungen an und ich war… entsetzt. 

Die Hundeführer liefen über den Platz, als hätten sie einen Stock im A**** und überhaupt; sah doch so eine Prüfung recht langweilig aus.


Ich war verunsichert; wollte ich diese Sportart wirklich mit meiner Shila ausführen? 

Wollte ich so akkurat über den Platz marschieren? 

Wollte ich meinen Hund mit dieser Sportart langweilen?


Da der Seminarplatz ja nun schon bezahlt war, raffte ich mich samstags regelrecht auf und fuhr zum Hundesportplatz.






Hundesport Obedience – so begann unser Weg

 


Sabine Witfeld* ist für mich der Innbegriff eines Bayrischen Urgesteins. Mit ihrem Dialekt und ihrer offenen Art, sowie ihr Gespür für Hunde faszinierte sie mich. 

Sie vermittelte  auf dem Seminar, wie wichtig zielorientiertes, sowie konsequentes arbeiten mit dem Vierbeiner zum gewünschten Ergebnis führen. 
Dabei stand eines immer im Mittelpunkt: der Spaß am „arbeiten“ und dazu gehört das spielen mit dem Hund. 

Ihre eigenen Hunde zeigten sich unermüdlich enthusiastisch und freudig, wenn es um das ausführen eines Kommandos ging. 
Ich war wie elektrisiert und hatte nur noch einen Gedanken: so einen fröhlichen, arbeitseifrigen und gleichzeitig gehorsamen Hund wollte ich auch haben. 
Der Hundesport Obedience an sich war für mich zum damaligen Zeitpunkt kein Thema. 
Aber statt Rumgebrülle, Leinenruck und Starkzwangmittel (wie das Stachelhalsband), wollte ich über spielen am und mit dem Hund, Stimmmodulation und freies shapen Spass an der individuellen Ausbildung haben. 

War doch schon damals mein Leitsatz:


Wer Hunde mit Gewalt erzieht, offenbart seine geistige Armut.




Und so machten wir uns auf den Weg…


 Unsere ersten Schritte, September 2012



* Leider hat sich Sabine aus privaten Gründen Mitte 2015 aus dem aktiven Sport zurückgezogen und auch ihre Homepage vom Netz genommen :-(










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