Ich möchte unseren
Welpen verschenken.
Am besten sofort.
Zu mindestens denke ich so morgens um
4.45 Uhr.
Zuney ist wach und ich bringe sie zum Pippi machen in den Garten.
Danach ist an Ruhe nicht mehr zu denken. Die Kleine ist fit wie ein Turnschuh
und steckt voller Energie.
Ich kann das nicht verstehen. Draußen ist es noch
fast dunkel. Es ist kalt. Es ist nass. Und überhaupt, ICH will wieder in mein
kuschelig, warmes Bett und weiter träumen.
Zuney sagt aber grade voller
Lebensdrang „Hallo“ zum Leben…
Während ich die
Kaffeemaschine starte, fällt mein Blick auf den Kalender.
Der Familienzuwachs
ist seit Freitag genau 14 Tage bei uns. Die ersten Tage sind wie im Flug
vergangen. Ich merke der kleinen Maus an, dass sie bei uns angekommen ist.
Ein
lautes PLATSCH reißt mich aus meinen Gedanken. Zuney ist in den Gartenteich
gefallen. Mit wenigen Schritten bin ich bei ihr und ziehe sie aus dem Wasser.
Wie ich es dabei schaffe meinen halben Bademantel in den Teich zu halten und
meine Socken mit eiskalten Wasser zu durchtränken ist mir schleierhaft. Zum
Nachdenken bleibt mir aber keine Zeit; ein nasser, sehr aufgedrehter Welpe
verwandelt meine Küche soeben in ein Feuchtbiotop.
Drei Handtücher
später ist der Wirbelwind trocken und mir ist eiskalt. Was renne ich auch in
nassen Socken rum?
Während ich angeekelt die nassen Socken von meinen Füßen
streife freut sich Zuney über ihre tolle Beute.
Das Feuchtbiotop mutiert zum
Regenwald.
Es ist erstaunlich, wie gut bereits ein zehn Wochen alter Welpe die
nassen Beutesocken schütteln kann.
Kaffeeduft erreicht meine Nase und unterbindet meine aufsteigenden
Mordgedanken…
Morgens um sieben
Während ich am ersten
heißen Kaffee nippe schaut mich Shila anklagend an, als wollte sie mir sagen:
„Du hast die Nervensäge angeschleppt“.
Damit keine weiteren
Vorwürfe kommen, reiche ich den Hunde Mädels ihre erste Mahlzeit.
Nach vier Bechern
Kaffee bin ich in der Lage, mir meine Kleidung so anzulegen, dass ich das Haus
verlassen kann.
Shila und Zuney freuen sich. Aus dem Schlafzimmer dringt noch
lautes Schnarchen an mein Ohr und es klingt fast ein wenig hämisch, weswegen
ich schnell die Haustüre von außen zuziehe.
Es ist immer noch
kalt. Es ist immer noch nass. Aber wenigstens ist es jetzt hell.
Während die Hunde
aufmerksam ihre Zeitung durchstöbern, sehe ich die ersten Jungvögel in diesem
Jahr. Aus der Ferne höre ich die Rufe der Kraniche. Ein Storch stakst über die
Wiese. Am Waldrand springt ein Rehbock ab.
Am frühen Morgen hat die Natur ihren
ganz besonderen Reiz. Ohne Hundewelpen würde ich das momentan nicht
mitbekommen. Morgens um 7 Uhr ist die Welt wieder in Ordnung ;-)
Birgit
~
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